Wie man mit dem richtigen Decklack ein perfektes Finish erzielt

Manchmal stehen Verarbeiter und Eigner in engem Kontakt - zum Beispiel bei kleinen Yachten -, manchmal arbeitet ein ganzes Team von Malern daran, die Wünsche des Eigners für seine Superyacht umzusetzen. Eines ist aber immer Voraussetzung für das perfekte Ergebnis: die Wahl des richtigen Lacksystems.

Die Hersteller professioneller Yachtlacke bieten verschiedene Lösungen für das "Endfinish" an. Welche Wahl ist ideal - PU (Polyurethan)-Decklacke, Acrylsysteme oder ein Polyurethan-High-Solid-Basislack/Klarlack-Schichtaufbau? Es ist an der Zeit, dieser Frage auf den Grund zu gehen und die Leistung der drei Systeme zu vergleichen.

Die Anforderung führt zur Lösung

Zunächst muss gesagt werden, dass es nicht DAS eine Lacksystem gibt. PU-, Acryl- und BaseCoat/ClearCoat-Systeme haben einzigartige Stärken und Vorteile, die jedem von ihnen eine klare Daseinsberechtigung auf dem Yachtmarkt geben.

Doch woran erkenne ich, welche Beschichtungslösung zu meinem Projekt passt? Kurz gesagt: Die spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Anstrichsystems bieten eine gute Orientierungshilfe bei der Auswahl der geeigneten Beschichtung. Dieser Leitfaden lässt sich in zwei Kategorien unterteilen: "Eigenschaften während der Anwendung" und "Langzeiteigenschaften" nach der eigentlichen Beschichtung.

Beginnen wir mit dem Endergebnis. Die Farbe hat immer eine wesentliche Hauptfunktion - den Schutz und die Werterhaltung von Waren. Angesichts der Kosten einer Yacht ist dies natürlich ein entscheidender Punkt. Funktionalitäten wie UV- und Farbstabilität, der Glanzgrad, die Langlebigkeit und die einfache Pflege und Wartung der Oberfläche sind entscheidend. Die Erfahrung zeigt, dass alle Eigner die höchsten Erwartungen an diese Eigenschaften stellen.

Ein guter Anstrich beginnt mit den ersten technischen Überlegungen, wie man ihn anbringen kann. Der beste Weg, diese Erwartungen zu erfüllen, ist der Aufwand, der in den Lackierprozess gesteckt wird. Zeit und Kosten spielen eine wesentliche Rolle für das Ergebnis, ebenso wie die Lackierbedingungen, unter denen die neue Oberfläche entsteht. Die Anforderungen der Lackierumgebung und die Verarbeitungseigenschaften des Lacksystems müssen immer bestmöglich aufeinander abgestimmt sein, um hervorragende Oberflächen zu erzeugen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anforderungen des Eigentümers mit der zur Verfügung stehenden Zeit, den Kosten und den Rahmenbedingungen des Beschichtungsprozesses abgeglichen werden müssen. Daraus ergibt sich ein Indikator für das zu wählende Lacksystem.

Schauen wir uns die drei Systeme gemeinsam mit Thomas Schultz, Sales Director von Alexseal Yacht Coatings, an, und wo sie aufgrund seiner langjährigen Markterfahrung zum besten Ergebnis führen.

Polyurethan-Topcoat - Ein leistungsstarker Evergreen für jede Yachtgröße

"Diese Art von Decklack hat sich bei zahlreichen Projekten auf dem Yachtmarkt stets bewährt", so der erfahrene Yachtmarktexperte, der die Marke Alexseal weltweit mit aufgebaut hat. "Zwei herausragende Eigenschaften des Lacks sind immer der Grund für die Wahl dieses Systems - der beeindruckende Glanzgrad des Finishs auf der Ergebnisseite und die gute Overspray-Aufnahme auf der Applikationsseite." 

Betrachtet man auch die Wartungs- und Instandhaltungsseite, so kommt noch der Aspekt der guten Reparierbarkeit hinzu. Polyurethan-Decklacke sind daher sowohl für kleine als auch für große Yachten eine sichere Wahl und haben sich seit Jahrzehnten auf dem Markt etabliert. Bei Alexseal Yacht Coatings ist dies bei der Produktlinie Premium Topcoat 501 der Fall, die in einer breiten Palette von Unifarben und individuellen "Custom Colors" erhältlich ist. Mit zahlreichen Hilfsprodukten lässt sich der Premium Topcoat ideal an die gewünschten Verarbeitungsbedingungen anpassen. Das System kann mit der Spritzpistole aufgetragen werden und ist auch rollbar.

Acryl-Deckanstrich- Schnelles und glänzendes Finish für kleinere und mittlere Yachten

"Dennoch ist ein Acryl-Decklack auch auf dem Markt sehr wichtig. Im Vergleich zu den beiden anderen Systemen ist er viel praktikabler, wenn die Lackierbedingungen nicht ganz optimal sind", führt Thomas aus. "Zwei Funktionalitäten des Acryls stechen vor allem hervor. Zum einen hat er eine schnellere Trocknungszeit und bietet damit weniger Angriffsfläche für Schmutzpartikel auf dem noch nassen Lackfilm. Zum anderen lässt sich der getrocknete Lack sehr gut polieren, da er etwas weicher ist als ein PU-Decklack oder ein BC/CC-System.

Mit Acrylic Topcoat X haben wir seit gut zwei Jahren ein Produkt auf dem Markt, das in puncto Glanzgrad auf dem Niveau der beiden anderen Systeme spielt - und sie teilweise sogar übertrifft", verweist der Vertriebsleiter auf die Produktpalette des globalen Lacklieferanten. "In den USA, wo wir viele Endverbraucher haben, die ihre kleineren Yachten als Heimwerker selbst gestalten, hat Acrylic Topcoat X hervorragend Fuß gefasst. Auch in Europa, insbesondere in Italien, Griechenland und der Türkei, wird Acrylic Topcoat X häufig eingesetzt." An diesen Orten sind die Lackier- und Überholungsbedingungen nicht unbedingt reinraumtauglich, und der Seewind sorgt für Partikel in der Luft, die den nassen Lack angreifen könnten. Ein weiterer zusätzlicher Vorteil von Acrylic Topcoat X für die schnelle Trocknung ist sein ausgezeichnetes Deckvermögen, das selbst im direkten Vergleich mit anderen Acryl-Yachtlacken oft weniger Anstriche erfordert.

Basislack/Klarlack-System- Mit einer zusätzlichen Schicht für hochglänzende Haltbarkeit

Bei den Systemschichten Base Coat/Clear Coat (BC/CC) ist es umgekehrt, denn bei diesem Polyurethan-System liegt der entscheidende Vorteil in der letzten, zusätzlichen Schicht - dem Klarlack. "Die Verarbeitung dieses Systems liegt eindeutig in der Hand erfahrener Lackierer und ist für spezielle Anforderungen geeignet", erklärt Thomas. Aber der Aufwand für die zusätzliche Schicht und die dafür notwendige handwerkliche Arbeit zahlt sich besonders aus. Der BC/CC-Aufbau hat das größte Deckvermögen und eine außergewöhnliche Bildtiefe (DOI) von allen drei Systemen. Hervorragende Ergebnisse werden auch in Bezug auf den Glanzgrad und die Glanzstabilität erzielt. Darüber hinaus bietet der Klarlack einen ausgezeichneten Schutz und eine hervorragende Haltbarkeit. Dieses Eigenschaftspaket ist nicht nur für die Besitzer von Megayachten interessant. "Unser Base Coat/Clear Coat wird auch häufig im professionellen Segelyachtbereich eingesetzt. Neben einer hochglänzenden Optik ist hier vor allem die enorme Haltbarkeit gefragt, denn die Rümpfe und Decks der Imocas, die an der Vendée Globe, der Route du Rhum und anderen hochkarätigen Segelveranstaltungen teilnehmen, sind unsagbar harten Wetterbedingungen und mechanischen Belastungen ausgesetzt", so Thomas.

Die Leistungsanforderungen sind je nach Yacht und Verwendungszweck sehr unterschiedlich. Mit der sorgfältigen Auswahl des richtigen Anstrichsystems können diese komplexen Anforderungen jedoch mehr als erfüllt werden. Es gibt also nicht das EINE Lacksystem. Aber drei Technologien haben immer die richtige Lösung.